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Hüfttasche als Geburtstagsgeschenk

Schnitt: "SchnabelinaHipBag" von Schnabelina

Stoff: Jeans und Popeline von Tante Ema

Fotos: ich selbst (mit dem Smartphone, deshalb nicht ganz so gut)

schnabelina

Da meine Freundin nie mit Handtaschen, sondern grundsätzlich immer entweder mit einem kleinen Rucksäckchen oder einer Hüfttasche unterwegs ist, dachte ich mir, zu ihrem runden Geburtstag ist doch so eine SchnabelinaHipBag genau das richtige. 

Das Freebook beinhaltet mehrere Varianten der Hüfttasche, genauer gesagt, es gibt verschiedenen Größen und verschiedene Arten der aufgesetzten Tasche. 

Da meine Freundin selbst sehr groß ist (1,77m), entschied ich mich für die größte Variante. Die mittlere Größe hätte an ihr vermutlich eher wie eine Kindertasche gewirkt. Außerdem sollte darin auch genügend Platz sein, für alles was frau so braucht. Wie gesagt, es ist für sie der Handtaschenersatz. Damit wirklich Geldbeutel, Smartphone, Schlüsselbund, Zigaretten und Taschentücher reinpassen, habe ich mich für die gekräuselte Variante entschieden. Lt. Anleitung sei das wohl die schwierigste aller Varianten. Was soll's, dachte ich mir, ist ja nicht die erste Tasche, die ich nähe. Das wird schon werden.

 

Ich wollte Materialien verwenden, die einerseits etwas robust sind, damit die Tasche auch eine Weile hält, und andererseits farblich gut zu allen (oder zu den meisten) Klamotten kombiniert werden können. So fiel meine Entscheidung auf Jeansstoff. So sparte ich mir außerdem einen Teil der Verstärkung. Als Kombistoff für Futter und Außentasche fiel mir noch ein Rest eines Tante Ema-Stoffes in die Hände. Dann noch Dreifachpaspel, Gurtband und Gurtverschluss bereitgelegt, und schon konnte ich loslegen.

 

Ich muss zugeben, ich hatte es doch etwas unterschätzt, die gekräuselte Variante aus Jeansstoff zu nähen. Das war nicht so einfach wie gedacht. Zu spät hatte ich in der Anleitung gesehen, dass man bei dickeren Stoffen nicht kräuseln, sondern lieber 1-2 Falten legen soll. Nun gut, jetzt ist sie eben gekräuselt. Es hat mich zwar einige Nerven gekostet, aber irgendwann war ich mit dem Ergebnis zufrieden. 

 

Das Kräuseln bei der aufgesetzten Tasche war dagegen kein Problem, da der Baumwollpopeline ja viel dünner war. Dafür hatte ich hier das Problem, dass die Dreifachpaspel an den beiden Enden nicht wie in der Anleitung vorgesehen, einfach zur Rückseite umgeschlagen und festgenäht werden konnte. Dafür war sie einfach zu dick. Das hätte unschöne, dicke Knuppel gegeben. Deshalb musste ich mit dem Webband improvisieren. So habe ich also die Oberkante der Außentasche einfach mit dem Webband abgedeckt und das Webband aufgenäht. 

 

Als ich das alles gemeistert hatte, dachte ich, zum Glück nur noch schnell das Gurtband annähen und dann endlich fertig! 

Zu früh gefreut. Die doppelte Lage Jeansstoff, das doppelte Futter, eine Lage Verstärkung und noch das dreifache Gurtband ging nicht unter meinen Nähfuß! Ich hätte heulen können. Ich habe lange überlegt, welche Alternativen es gibt. Aber mir fiel nichts ein. So machte ich mich also auf in den Kampf und drückte und quetsche Millimeter für Millimeter das Nähgut unter den Nähfuß. Ich musste die Nähmaschine mit dem Rücken an eine Wand stellen, damit sie nicht ständig wegrutschte durch mein Gedrücke. Nach einer gefühlten Stunde hatte ich es dann geschafft und die vielen Lagen Stoff lagen unter dem Nähfüßchen. Ich wusste zwar, dass meine Nähmaschine mit dickeren Lagen keine Probleme hat, aber soooooo dick? Das hatte ich noch nie ausprobiert. Aber was soll ich sagen? Sie nähte einwandfrei durch alle Lagen durch, ohne Fehlstiche oder sonstige Mucken. Mir fiel ein Felsbrocken vom Herzen. 

Es wäre einfach zu schade gewesen, wenn das Projekt auf den letzten Metern noch gescheitert wäre. 

 

So konnte ich pünktlich zum Geburtstag das Geschenk überreichen und es kam sehr gut an. Die Tasche ist regelmäßig im Einsatz. Somit haben sich doch alle Strapazen gelohnt. :-)

schnabelina

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