Unsere neuen Untermieter

Die ersten Interessenten versuchten, auf unserem Bewegungsmelder ihre Wohnung in Eigenleistung zu bauen. Leider wurde die Einzimmerwohnung noch während der Bauphase durch einen Sturm zerstört. Da das Paar nicht gegen Elementarschäden versichert war, standen sie von jetzt auf gleich mit leeren Händen da. Sie waren verwirrt, wirkten hilflos. Da konnte ich natürlich nicht tatenlos zusehen. Ich machte mich erst mal schlau, mit wem genau ich es hier zu tun hatte und welche Vorlieben in Bezug auf Wohncomfort vorliegen.

So konnte ich dem (schätzungsweise noch jungen) Pärchen gleich am nächsten Tag ihr neues Heim in Fertigbauweise präsentieren.

Nach vier, fünf Besichtigungsterminen akzeptierten sie die angebotene neue Wohnung und fingen mit dem Innenausbau an. Täglich schleppten sie ihr Hab und Gut an und machten es sich gemütlich.

Doch kaum war das Heim einzugsfertig, überlegte es sich das Pärchen anders und verschwanden. Sie gingen ohne sich zu verabschieden, ohne Worte des Erklärens und sie kamen nie mehr wieder.

Wir waren sehr traurig, hatten wir uns doch über die neuen Untermieter sehr gefreut. Vielleicht lag es daran, dass es "nur" einen Gemeinschaftsgarten gab, den sie sich mit uns teilen mussten? Wir wissen es bis heute nicht und werden es wohl nie erfahren.

Nach ca. zwei, drei Wochen Leerstand entdeckten wir neue Interessenten. Das Spiel ging von vorne los: Es gab wieder ein paar Besichtigungstermine und dann wurde renoviert. Das neue Rotschwänzchenpaar unterschied sich charakterlich enorm von dem ersten. Sie waren nicht so scheu, viel frecher und selbstbewusster. Schon in der Renovierungsphase ließen sie sich von mir nicht stören wenn ich im Garten Blumen gegossen habe. Da keimte in mir die Hoffnung, dass diese Wohngemeinschaft ganz gut klappen könnte, trotz Gemeinschaftsgarten.

Inzwischen sind vier Wochen vergangen, aus dem Pärchen wurde eine Familie. Mama und Papa Rotschwanz sind fleißig dabei, Futter für die Jungen ranzuschaffen. Umso größer die Kleinen werden, um so stressiger wird das Ganze für die Eltern. Noch können wir ihre Kinderchen nur hören, aber ich denke, es dauert nicht mehr allzu lange, bis wir sie mal zu sehen bekommen.

Vielleicht stellen uns Herr und Frau Rotschwanz mal ihren Nachwuchs vor, wer weiß. Bis jetzt klappt unsere Wohngemeinschaft sehr gut und darüber freuen wir uns extrem. Wohl auch deshalb, weil es mit den ersten Untermietern nicht geklappt hat. Mit ganz viel Glück gibt es demnächst hier dann noch ein paar Fotos von den Kindern.

Auf jeden Fall hat sich der Anbau der Einzimmerwohnung gelohnt. Ich könnte mir vorstellen, dass wir noch einen zweiten Anbau vornehmen, genügend Möglichkeiten im Garten sind vorhanden.

LG
Natalie

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